Androloge & Urologe: Den Mann stehen und zum Arzt gehen!
Frauen nehmen in der Regel zweimal jährlich einen Vorsorgetermin beim Gynäkologen wahr, Männern fällt es hingegen häufig schwerer, einen Arzt aufzusuchen. Wer jedoch möchte, dass Hoden, Penis und Prostata gesund bleiben, sollte vor dem Besuch beim Männerarzt nicht zurückschrecken. Lesen Sie hier, was der Unterschied zwischen Andrologie und Urologie ist und wie Sie sich auf den Arztbesuch vorbereiten können.
Was möchten Sie wissen?
Was ist der Unterschied zwischen Andrologie und Urologie?
Urologen und Andrologen gelten als die sogenannten Männerärzte, die sich mit den Organen des Mannes beschäftigen und deshalb Ansprechpartner für jede Art von sexuellen Beschwerden sind. Der wesentliche Unterschied zwischen Urologie und Andrologie lässt sich folgendermaßen festhalten:
- Urologen beschäftigen sich unter anderem mit den harnbildenden und -ableitenden Organen und können deshalb auch von Frauen aufgesucht werden.
- Ein Androloge hingegen hat sich auf die Beschwerden im Bereich der männlichen Geschlechtsorgane spezialisiert. Die Andrologie kann als ein Teilgebiet der Urologie verstanden werden.
Zu den Schwerpunkten der Zusatzqualifikation eines Andrologen zählen zum Beispiel
- Fruchtbarkeit,
- Potenz sowie
- Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion).
Urologen und Andrologen sind beide wichtige Anlaufstellen für die Männergesundheit. Sollten Sie sich unsicher sein, welcher Männerarzt der richtige Ansprechpartner für Ihre Beschwerden ist, fragen Sie Ihren Hausarzt. Er kann Ihnen bei der richtigen Auswahl weiterhelfen.
Wann sollte ein Männerarzt aufgesucht werden?
Oftmals interessieren wir uns erst für etwas, wenn es nicht mehr funktioniert. Sobald es jedoch um die eigene Gesundheit geht, kann das schlimmstenfalls zu spät sein. Für den Harn- und Geschlechtsapparat, den sogenannten Urogenitaltrakt, ist eine regelmäßige Untersuchung beim Männerarzt wichtig. Eine Prostata-Vorsorge beim Urologen ermöglicht zum Beispiel eine Früherkennung des Prostatakrebs. Ab dem 45. Lebensjahr übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für eine jährliche Prostata-Untersuchung. Liegt eine familiäre Vorbelastung vor, wird ein Gesundheitscheck im Urogenitaltrakt ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Der Männerarzt kann außerdem eine Entzündung der Prostata, die sogenannte Prostatitis, feststellen.
Bei den folgenden Beschwerden im Bereich von Blase, Hoden oder Prostata sollten Sie unbedingt einen Urologen oder Andrologen aufsuchen:
- Schmerzen im Unterleib (Lendenbereich)
- Rötungen der Haut im Intimbereich
- Schwellungen
- Schmerzen beim Samenerguss
- Probleme beim Wasserlassen
- Ständigem Harndrang
- Schmerzen im Genitalbereich
Diagnostische Methoden: Was passiert beim Andrologen bzw. beim Urologen?
Das Ziel einer Behandlung beim Männerarzt, ob Androloge oder Urologe, ist das Überprüfen der Sexualfunktion und die Behandlung der Symptome. Dafür setzt der Arzt verschiedene Therapien ein und beginnt in der Regel mit einem persönlichen Gespräch. Er erfragt die bisherige Krankengeschichte, familiäre Vorbelastungen und aktuelle Beschwerden. Die darauf aufbauenden Untersuchungen der Genitalien können folgendermaßen aussehen:
- Das Abtasten des Hodensacks: Um eventuelle Knoten, die auf einen Hodenkrebs hindeuten, festzustellen, tasten Androloge und Urologe behutsam den Hoden ab.
- Eine Prostata-Untersuchung: Die sogenannte „Hafenrundfahrt“ ist eine Tastuntersuchung mit dem Finger über den After. In Fachkreisen wird sie auch digital-rektale Untersuchung (DRU) genannt und gibt Aufschluss über die Druck- und Schmerzempfindlichkeit der Prostata. Wird eine Entzündung der Prostata festgestellt, können Sie sich nach PROSTUROL® Zäpfchen erkundigen, die am Ort des Geschehens zur Schmerzlinderung beitragen.
- Gegebenenfalls ergänzt der Männerarzt das Abtasten von Hoden und Prostata durch eine transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS), um sich ein genaues Bild von den Geschlechtsorganen machen zu können. Zusätzlich kann ein Bluttest (zur Messung des PSA-Werts), eine 3-Gläser- oder Spermaprobe durchgeführt werden.
TIPPS GEGEN DIE ANGST VOR DEM UROLOGEN ODER ANDROLOGEN
Viele Männer scheuen sich vor dem Besuch beim Facharzt für Andrologie oder Urologie – kein Wunder, es geht immerhin um den Intimbereich. Doch wenn Sie einen Arzt aus Scham meiden, kann das die Gesundheit, das Sexleben und damit auch partnerschaftlichen Beziehungen schaden. Lassen Sie sich Ihre Angst mit diesen wichtigen Hinweisen über das Arzt-Patienten-Verhältnis nehmen:
- Der Männerarzt unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. Das heißt, er darf mit niemandem über Ihren Besuch oder die Behandlung sprechen.
- Andrologen und Urologen sind Experten: Sie wissen, wie empfindlich der Penis ist und dass es bei den Berührungen während der Untersuchungen zu einer ungewollten Erektion kommen kann. Das ist ganz normal und muss Ihnen nicht unangenehm oder peinlich sein.
- Sie dürfen dem behandelnden Arzt jederzeit sagen, dass Sie eine Untersuchung nicht durchführen lassen möchten, wenn Sie sich unwohl fühlen.
Viele Befürchtungen und Ängste im Zusammenhang mit einem Besuch beim Urologen oder Andrologen sind unbegründet. Geben Sie sich einen Ruck und überwinden Sie Ihre Hemmungen, nur so können Beschwerden im Intimbereich beseitigt werden und die eigene Sexualität bewahrt bleiben.