Androgene und Östrogene – diese Hormone braucht der Mann
Testosteron steht für Kraft und Männlichkeit sowie – fragt man die Frau – manchmal auch für „Macho-Gehabe“. Dabei gehört das Hormon zu den sogenannten Androgenen und ist nur eines von mehreren Geschlechtshormonen des Mannes. Ein bisschen weibliche Östrogene hat nämlich ebenso jeder Mann. Um Erkrankungen der Prostata besser zu verstehen, sollten Sie über die Rolle der Geschlechtshormone Bescheid wissen.
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Sexualhormone – „Treibstoff“ für den Mann
Vor allem in der Pubertät, wenn der Körper sich verändert, machen sich die Geschlechtshormone bei Mann und Frau bemerkbar. Männer besitzen zwar ebenfalls in geringen Mengen Östrogen, das weibliche Hormon, zum viel größeren Anteil jedoch männliche Androgene. Der bekannteste Vertreter ist das Testosteron, das in den Hoden ständig neu gebildet wird.
Vor allem das sogenannte Dihydrotestosteron (DHT), eine Form des Testosterons, erfüllt hier wichtige Funktionen. Das Sexualhormon prägt nicht nur das Aussehen des Mannes und lässt ihn durch Bartwuchs und Muskeln männlicher wirken, es verleiht ihm unter anderem auch seine sexuelle Potenz und Muskelkraft.
Die Umwandlung von Testosteron in DHT findet mithilfe des Enzyms 5-alpha- Reduktase in der Samenblase, den Nebenhoden und der Prostata statt. Durch eine Erkrankung der Prostata kann es zu einem Mangel dieser Testosteron-Form kommen, was wiederum Folgen auf Erscheinungs- sowie Sexualverhalten des Mannes haben kann.
Ein Zuviel an Dihydrotestosteron (DHT) soll außerdem dazu führen, dass sich die Vorsteherdrüse (Prostata) vergrößert. Eine solche Prostatavergrößerung (Prostatahyperplasie) betrifft neben der Prostataentzündung (Prostatitis) ebenfalls viele Männer.
Wie viel und welche Hormone der Körper bilden soll, wird vom Hypothalamus, der „Schaltzentrale“ in unserem Gehirn gesteuert. Durch Ausschüttung von Hormonen in der Hirnanhangdrüse werden wiederum die Schilddrüse und Nebennierenrinde zur Produktion von Hormonen angeregt.
Interessant dabei ist, dass sich Hormondrüsen gegenseitig stimulieren und bremsen können.
Das hat die Prostata mit Hormonen zu tun
Ob Sexualhormone (Östrogene und Androgene) beim Mann Auswirkungen auf die Entstehung einer Prostataentzündung oder umgekehrt haben, wird derzeit noch untersucht. Eventuell führt ein verändertes Androgen-Östrogen-Verhältnis bei einer chronischen Prostatitis zu einer Verstärkung des Ejakulationsproblems (zum Beispiel Schmerzen beim Samenerguss oder Erektionsprobleme)1. Denn die Hormone beeinflussen das Lustempfinden und die sexuelle Erregbarkeit.
Bei einer Prostatitis-Therapie werden vom Urologen häufig 5-alpha-Reduktasehemmer als unterstützende Behandlungsmaßnahme verschrieben. Die hormonellen Medikamente kommen überwiegend bei gutartigen Prostatavergrößerungen zum Einsatz und tragen zu einer Schrumpfung des Prostatagewebes bei. In Kombination beispielsweise mit Alpha-Blockern werden sie für Prostatitis-Patienten oftmals bei Problemen mit dem Wasserlassen verabreicht.2 Sie blockieren die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) und verkleinern die Prostata. Das aber nicht ohne Nebenwirkungen: Oftmals mindern die Hormone auch die Lust auf Sex.3
Östrogen und Androgen als Therapieoption beim Mann?
Die Hormontherapie ist mittlerweile eine gängige Behandlungsmethode bei einer gutartigen Prostatavergrößerung oder einem Prostatatumor. Hormonelle Medikamente können eine Schrumpfung des vergrößerten Prostatagewebes bewirken.
Bei einer bakteriellen Prostatitis zielt die Behandlung hingegen auf die Bekämpfung von Krankheitserregern ab. Falls keine Bakterien nachgewiesen werden können, wird sich auf die Linderung der Beschwerden konzentriert. Dabei setzt sich die Therapie aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Zum Beispiel können neben geeigneten Hausmittel zudem PROSTUROL® Zäpfchen zu einer Beruhigung der lokalen Schmerzen beitragen.
1Böhm et al. (2004). Männersprechstunde: Das Praxishandbuch zur Beratung, Prävention und Therapie. Heidelberg: Springer-Verlag.
2Fachklinik München AG: Akute Prostatitis (Entzündung der Vorsteherdrüse beim Mann). Online abgerufen unter: https://www.ukmp.de/info/infektiologie/akute-prostataentzuendung-prostatitis.html (am 03.09.2018).
3Rieger, B. (2015): Die Prostata. Ganzheitlich behandeln und heilen. München: Herbig-Verlag. S. 110f.